Was hilft gegen Fußpilz?

Fußpilz: Behandlung im Überblick

Fußpilz: Behandlung im Überblick

Auch wenn Fußpilz (Tinea pedis) in den meisten Fällen recht harmlos wirkt, ist eine frühzeitige und gezielte Behandlung unverzichtbar. Der Grund: Ohne die richtige Therapie und die vollständige Ausheilung kann die Infektion immer wieder aufflammen oder auch Komplikationen wie eine Wundrose (Erysipel) nach sich ziehen.

Gut zu wissen:

Die häufigste Fußpilz-Form, Fußpilz zwischen den Zehen (Tinea pedis interdigitalis), lässt sich mit geeigneten Antimykotika aus der Apotheke gut selbst behandeln. Bei anderen Fußpilz-Formen wie dem Fußpilz im Bereich der Fußsohle („Mokassin-Typ“) ist ein Arztbesuch anzuraten.

Warum die Fußpilz-Behandlung so wichtig ist

Fußpilz (Tinea pedis) beginnt häufig recht harmlos – zum Beispiel mit Juckreiz zwischen den Zehen oder auch einer Hautrötung im betroffenen Bereich. Wer entsprechende Fußpilz-Anzeichen bemerkt, sollte frühzeitig aktiv werden. Denn wird Fußpilz nicht oder nicht ausreichend behandelt, kann dies mitunter ernste Folgen haben.

Dazu zählen:

  • Wiederaufflammen der Fußpilz-Infektion (Chronifizierung)
  • Übergang von Fußpilz zwischen den Zehen (Tinea pedis interdigitalis) in den chronischen Mokassin-Typ (Fußpilz im Bereich der Fußsohle)
  • Ausdehnung auf andere Körperstellen (z. B. Tinea cruris – juckender Ausschlag im Bereich von Schenkel, Leiste und Anus)
  • Ausbreitung auf die Nägel (Nagelpilz/ Onychomykose)
  • Bakterielle Sekundärinfektion (z. B. Wundrose im Bereich des Unterschenkels)

Umso wichtiger ist: Versäumen Sie nicht, den Fußpilz schnell, gezielt und effektiv zu behandeln. Dafür lohnt es sich auch, mögliche Schamgefühle zu überwinden. Wussten Sie, dass etwa 33 Prozent der Deutschen von Fußpilz betroffen sind? Sie sind also mit diesem unangenehmen Thema nicht alleine!

Tipp:

Erste Anlaufstelle bei Fußpilz zwischen den Zehen ist die Apotheke. Verzichten Sie besser auf Hausmittel gegen Fußpilz . Denn die Wirksamkeit ist nicht belegt, zudem können Sie durch eigenständiges „Herumdoktern“ mitunter sogar Schaden anrichten.

Fußpilz-Behandlung Wann zum Arzt?

  • Bei Fußpilzpilz zwischen den Zehen: Wenn trotz Anwendung von Antimykotika keine Besserung eintritt
  • Bei Fußpilz der Fußsohlen und zu Bläschenbildung neigender Fußpilz im Bereich der Fußkanten
  • Bei Nagelpilz
  • Bei Wundrose (Bakterielle Infektion der Haut)

Mittel gegen Fußpilz

Grundsätzlich können bei Fußpilz sowohl topische (lokal anzuwendende) als auch systemische (zur Einnahme bestimmte) Antimykotika zum Einsatz kommen.

Während systemische Antimykotika vom Arzt verordnet werden und eher beim selteneren Mokassin-Typ (Fußpilz auf den Fußsohlen) angewendet werden, stehen zur Behandlung des häufigsten Fußpilz-Typs (Fußpilz der Zehenzwischenräume) rezeptfreie, topische Antimykotika mit guter Wirksamkeit und Verträglichkeit zur Verfügung.

Wichtig: Wichtig:

Halten Sie bei jedem Medikament gegen Fußpilz die empfohlene Therapiedauer ein, auch wenn die Symptome ggf. schon früher abklingen. Wird eine Behandlung vorzeitig beendet, droht ein Wiederaufflammen der Infektion. Moderne Antimykotika auf Basis von Terbinafin bieten hier deutliche Vorteile und können die Anwendungsdauer von mehreren Wochen auf 1 Woche oder gar eine einmalige Anwendung reduzieren.1

Lesen Sie hier mehr über Hilfe aus der Apotheke .

Selbstmedikation Mittel gegen Fußpilz

Darreichungsformen:

  • Creme
  • Lösung
  • Spray
  • Puder

Wirkstoffe:

Fungistatisch (hemmen die Vermehrung von Pilzerregern, aber keine Abtötung)

  • Clotrimazol 1%

Fungizid (töten die Pilze ab)

  • Bifonazol 1%

  • Terbinafin 1%

Therapiedauer:

  • Clotrimazol 1% 3-4 Wochen

  • Bifonazol 1% 3 Wochen

  • Terbinafin 1% 1 Woche

  • Terbinafin 1% Lösung Einmalige Anwendung

Rezeptfreie Fußpilz-Medikamente – worauf kommt es an?

Antimykotikum ist nicht gleich Antimykotikum. Tatsächlich unterscheiden sich die rezeptfreien Fußpilzmittel unter anderem im Hinblick auf die

  • Wirkstoffe (Fungizide und fungistatische Wirkstoffe)
  • Darreichungsform (z. B. als Creme, Lösung, Spray oder Puder)
  • Anwendungsdauer (Clotrimazol: 3-4 Wochen, Terbinafin: 1 x pro Woche oder Einmalanwendung)

Das genaue Hinsehen bei der Auswahl eines Antipilzmittels lohnt sich also.

Fungizide und fungistatische Wirkstoffe: Wirkweise und Anwendungsdauer

Die eingesetzten Wirkstoffe gegen Fußpilz unterscheiden sich in ihrer Wirkweise:

Fungistatische Wirkstoffe (z. B. Clotrimazol)

  • Hemmen die Vermehrung von Pilzerregern
  • Töten die Pilzerreger nicht ab
  • Anwendungsdauer über 3-4 Wochen erforderlich, da die Erreger erst im Rahmen des natürlichen Regenerationsprozesses der Haut abgestoßen werden

Fungizide Wirkstoffe (z. B. Terbinafin)

  • Hemmen die Vermehrung von Pilzerregern
  • Töten die Pilzerreger ab
  • Kürzere Anwendungsdauer (Wirksamkeit unabhängig vom natürlichen Hauterneuerungsprozesses)

Terbinafin: Kürzeste Anwendungsdauer bei nachgewiesener Effektivität

Der fungizide Wirkstoff Terbinafin hat sich bei der Behandlung von Fußpilz zwischen den Zehen als hocheffizient erwiesen. Er besitzt eine vergleichsweise hohe Wirkpotenz gegenüber Fußpilz-Erregern (Dermatophyten), so dass die Anwendungsdauer im Vergleich zu anderen Antimykotika deutlich verkürzt werden kann.

In der Regel ist eine 7-tägige Behandlungsdauer ausreichend (vgl. Clotrimazol: 3-4 Wochen).

Wird Terbinafin in Form einer 1%-igen, filmbildenden Lösung verwendet, ist sogar eine Einmalanwendung für eine hochwirksame und sichere Behandlung von Fußpilz zwischen den Zehen ausreichend.2 Denn Terbinafin besitzt einen Depoteffekt in der Hornhaut und ist damit über den Zeitraum der Anwendung hinaus wirksam.3

Mittel gegen Fußpilz:
Vielfältige Darreichungsformen

Antimykotika sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Der hochpotente Wirkstoff Terbinafin zum Beispiel ist als Creme, Spray oder filmbildende Lösung (Einmalanwendung) verfügbar.

Bei der Darreichungsform sind individuelle Vorlieben ebenso zu berücksichtigen wie die jeweils spezifischen Besonderheiten bei der Anwendung. Mögliche Kriterien bei der Auswahl sind:

  • Creme → zusätzlich pflegende Eigenschaften, ideal bei trockener, schuppender Haut
  • Spray → Einfache Anwendung auch bei schwer erreichbaren Stellen; ideal auch für ältere Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind; zusätzlich sanft-kühlender Effekt
  • Gel → kühlende Wirkung, ideal bei starkem Juckreiz und Brennen
  • Filmbildende Lösung → modernste Darreichungsform ermöglicht Einmalanwendung (1%ige Terbinafinlösung)
Gut zu wissen:

Puder kann bei trockener Haut die Beschwerden verschlimmern. Darüber hinaus ist ein Sekretstau möglich, der Sekundärinfektionen nach sich ziehen kann.

Was tun bei Fußpilz? Ergänzende Maßnahmen

Neben der Anwendung von geeigneten Mitteln gegen Fußpilz können ergänzende Maßnahmen im Rahmen der Behandlung hilfreich sein. So empfiehlt es sich, Handtücher, Socken und weitere Textilien, die direkt mit den infizierten Hautstellen in Kontakt gekommen sind, bei mindestens 60 Grad zu waschen. Um z. B. Familienmitglieder vor einer Ansteckung zu schützen, sollte man in der Zeit der Infektion nicht barfuß laufen.

Tipps gegen Fußpilz

Fußpilz-Behandlung frühzeitig beginnen
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Fußpilz-Behandlung frühzeitig beginnen

Eine frühzeitige und effektive Behandlung ist bei Fußpilz unverzichtbar. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Fußpilz immer wieder kommt oder sich auf andere Körperstellen (z. B. Nägel) ausdehnt. Zudem sind Komplikationen wie z. B. die bakteriell bedingte Wundrose möglich.

Die erste Anlaufstelle bei Verdacht auf Fußpilz (z. B. Juckreiz zwischen den Zehen) ist die Apotheke. Hier stehen rezeptfreie Mittel gegen Fußpilz zur Verfügung. Wichtig ist die vorschriftsmäßige Anwendung über die gesamte, vorgegebene Therapiedauer.

Hygiene-Maßnahmen
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Hygiene-Maßnahmen

Wenn eine Fußpilz-Infektion vorliegt, sollten Sie bis zum Ausheilen der Infektion ein separates Handtuch für Ihre Füße benutzen, das nicht mit anderen Körperstellen in Kontakt kommt. Waschen Sie zudem Handtücher, Socken, Badvorleger und Bettwäsche bei mindestens 60 Grad.

Ansteckungsgefahr für andere reduzieren
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Ansteckungsgefahr für andere reduzieren

Fußpilz ist ansteckend! Die Erreger werden über infizierte Hautschüppchen von Mensch zu Mensch weitergegeben. Diese Hautschüppchen landen zum Beispiel beim Barfußlaufen auf dem Badezimmerboden. Insofern gilt: Laufen Sie weder zu Hause noch in öffentlichen Umkleiden, im Hotel oder Gemeinschaftsduschen barfuß, sondern benutzen Sie Badeschlappen. Ebenfalls wichtig: Teilen Sie Ihr Handtuch nicht mit anderen Familienmitgliedern. Im Zweifel schützt ein Einmalhandtuch vor Verwechslungsgefahr.

Arztbesuch bei Fußpilz
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Arztbesuch bei Fußpilz

Fußpilz lässt sich in der Regel gut selbst behandeln. Das gilt insbesondere für die häufigste Fußpilz-Form, den Fußpilz zwischen den Zehen (Tinea pedis interdigitalis). Zur Behandlung stehen rezeptfreie Antimykotika zur Verfügung. In manchen Fällen ist allerdings ein Arztbesuch bei Fußpilz angezeigt. So sollte bei Fußpilz der Fußsohle (Mokassin-Typ) sowie dem stark zur Bläschenbildung neigenden Fußpilz (vesikulär-dyshidrosiformer Typ) ein Arzt aufgesucht werden. Dasselbe gilt bei Nagelpilz sowie einem Erysipel (Hautinfektion des Unterschenkels, auch als Wundrose bekannt – mögliche Komplikation bei Fußpilz). Nicht zuletzt ist ein Arztbesuch wichtig, wenn eine Behandlung mit einem Fußpilz-Mittel trotz Einhaltung der Anwendungsdauer keine Besserung bringt.

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1,2 Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft: Tinea der freien Haut. Nr.013/002

3 Evans et al, 2001